Friedliche Stimmung und ein Stück Pop-Geschichte


Am Sonntag gehen vier Tage Festival-Spass zu Ende. Tausende Besucher und Besucherinnen werden sich durch den Tag auf den Weg nach Hause machen. Lena Fischer zieht als Mediensprecherin des Festivals ein erstes Fazit.

Am Sonntagmorgen um 5.00 Uhr in der Früh findet das Festival auf dem «Güsche» seinen Abschluss. Die Gäste in der Sleeping Zone dürfen noch ausschlafen, alle anderen müssen sich langsam auf den Heimweg machen.

Bereits am Samstagabend zieht Lena Fischer, Mediensprecherin und Geschäftsmitglied des Gurtenfestivals, ein erstes Fazit. Dieses fällt klar aus: «Wir hatten vier fantastische Tage», sagt Fischer. Die Anzahl Besucher, das Wetter, die Konzerte – alles in allem falle eine erste Bilanz «sehr, sehr positiv» aus.

Lena Fischer zieht am Samstag ein erstes Fazit.

Insgesamt verzeichnete das Gurtenfestival dieses Jahr 75’000 Besucher und Besucherinnen – pro Tag also rund 20’000 Menschen. «Freitag und Samstag waren wir ausverkauft, Donnerstag fast und Mittwoch hatten wir rund 16’000 Gäste», führt Fischer aus. Aber: Diese Zahlen sind für die verkauften Tickets pro Tag gerechnet. «Insgesamt hatten wir circa 44’000 verschiedene Menschen auf dem Gurten», sagt Fischer. Und auch bei den Künstlern und Künstlerinnen gibt es nicht viel zu Klagen: «Nur eine einzige Band hat abgesagt.»

Friedliche Stimmung

Die Besucherzahlen seien etwa auf dem gleichen Stand wie beim Gurtenfestival 2019. In anderen Sachen habe das Gurtenfestival 2022 seine Vorgänger aber übertroffen: «Wir haben das Gefühl, dass das Festival von der Stimmung her wirklich besonders war», sagt Fischer. Vom Publikum wie auch von den Bands haben sie Feedback bekommen, «wie schön, friedlich und aufmerksam» die Stimmung auf dem Gelände sei. «Wir hatten viele Bands, die vor oder nach ihrem Auftritt anderen Bands lauschten.» Ein sehr gutes Zeichen, wie Fischer meint.

Dieses Jahr sei die Stimmung besonders gut gewesen, meint Lena Fischer.

Aber was machte die Stimmung dieses Jahr so gut? «Corona spielt hier sicherlich eine Rolle», ist Fischer überzeugt. Zwei Jahre lang fiel das Festival aus, «nun kann man endlich wieder» – das gebe einfach schon grundsätzlich eine gute Grundstimmung. Vermutlich trage auch das Line-Up zur guten Stimmung bei. «Wir haben dieses Jahr ein 50/50-Line-Up, was die Frauenquote anbelangt», sagt Fischer.

Zudem darf das Publikum an dieser Stelle nicht aussen vor gelassen werden. «Wir hatten sehr viele junge Leute dabei – gleichzeitig aber auch ein älteres Publikum.» Daraus habe sich eine «gut funktionierende Mischung» ergeben.

Zu guter Letzt darf natürlich nicht vergessen werden: Das Team hinter der Bühne ist das A und O bei einem guten Festival. Auch dort lief alles rund – mit kleinen Ausnahmen. «Bei Problemen reden wir von verschiedenen Stufen», erklärt Fischer. Die kleinste dieser Stufen seien «Störungen»: Dinge, die ständig optimiert werden können. «Eine Störung ist beispielsweise ein Schild, das nicht ganz klar ist und angepasst werden muss», sagt Fischer. Solche Probleme seien unvermeidlich – und gehören daher einfach zum normalen Betrieb.

Verschiedene Störungen

Weiter werden Schwierigkeiten bei einem Festival als «waschechte Probleme» oder dann sogar «Krisen» eingestuft. Fischer blickt dieses Jahr auf ein rundes Gurtenfestival zurück: «Wir hatten nur Störungen, ansonsten gar nichts.»

Die Menschen konnten das Gurtenfestival bei schönstem Wetter geniessen.

Ein rundes Festival, das auch bei den Menschen grossen Anklang findet. «Das Feedback des Publikums ist sehr positiv», sagt Fischer. «Sie haben Freude an den Konzerten» – aber auch vom Gelände lassen sie sich begeistern. «Die Besucher und Besucherinnen wissen die Liebe zum Detail, die wir in das Gelände steckten, sehr zu schätzen.»

Und Fischers persönliches Highlight? Davon gebe es mehrere, meint die Mediensprecherin. Zum einen geniesse sie die Stimmung sehr. Aber auch bei den Konzerten habe es verschiedene Höhepunkte für sie gegeben. Einer davon am Donnerstagabend: Megan Thee Stallion holte Erykah Badu zu sich auf die Bühne – letztere fing dabei prompt zu Twerken an. Eine Szene, die sofort viral ging. «Es ist ein toller Moment, wenn man merkt: Da wurde schnell ein bisschen Pop-Kultur-Geschichte geschrieben.»

Die Menschen toben sich in einem der Dance-Tents aus.

An diesen Moment können sich alle Anwesenden wohl noch lange zurückerinnern. Zuvor heisst es aber: Zusammenpacken und «auf Wiedersehen». Um 5.00 Uhr ist offiziell Schluss, die Dance-Tents werden dann ihre «Türen» schliessen. Für das Gurten-Team geht es allerdings gleich weiter: «Ab 7.00 Uhr beginnen bereits die Abbauarbeiten», sagt Fischer. Am 29. Juli sollen diese abgeschlossen werden.

Einige Ressorts starten kurz danach mit Vollgas wieder durch – oder sind bereits durchgestartet. «Das Ressort Booking begann teilweise bereits mit den Arbeiten für das nächste Festival», sagt Fischer. Auch für Marketing und Kommunikation ist nach dem Festival im Grunde genommen vor dem Festival. Andere Ressorts hingegen – wie der Bau – können eine etwas längere Pause geniessen. «Im Kernteam haben wir grundsätzlich im Oktober den Kickoff für das nächste Jahr», sagt Fischer.

Am Abend sind die Essensstände sehr gut besucht.

Wer also am Sonntagmorgen widerwillig nach Hause geht, muss nicht verzagen: Das Team arbeitet schon bald mit voller Kraft an der nächsten Ausgabe.

Dieser Artikel ist ursprünglich auf jungfrauzeitung.ch erschienen.

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