Seit knapp zwei Jahren schreibt Angelika Ott bereits eigene Songs. Nun bringt sie bald ihr erstes Album heraus – «intensiv, aber wunderschön».
Angelika Ott – gebürtige Senslerin, nun wohnhaft im Berner Oberland – wurde in eine musikalische Familie geboren. Auch für sie selbst ist Musik eine Leidenschaft. Bald schon kommt ihr erstes Album raus.

Derzeit sei dieses gerade noch in der Pressung. Bis es fertig ist, dauert es ungefähr noch drei Wochen. Angelika hält die Vorfreude schon beinahe nicht mehr aus: «Ich bin schon ganz kribbelig. Es ist ein bisschen wie in der Hochschwangerschaft», meint Angelika.

Die Musik ist aber nicht ihr ganzes Leben: Angelika hat zwei Kinder und arbeitet auch noch Teilzeit in einem Betrieb. Wie sich das alles vereinbaren lässt? Ihre Kinder seien schon älter und gehen zur Schule. Dadurch könne sie zwischendurch etwas mehr Zeit investieren. «Es ist sicherlich eine Challenge, aber es ist auch ganz viel Herzblut dabei», sagt Angelika.
Von der Klassik zum Mundart-Pop
Immerhin: «Musik war schon immer mein Begleiter.» Ihre ganze Familie macht leidenschaftlich gern Musik. «Die Musik wurde mir wirklich ein bisschen in die Wiege gelegt.» Auch wolle sie sie nie loslassen: «Musik wird mich immer in irgendeiner Form in meinem Leben begleiten.»
Während ihrer Jugend besuchte sie ein paar Jahre Gesang am Konservatorium in Fribourg – allerdings im klassischen Bereich. Irgendwann fing sie an, Lieder zu schreiben und kam dann so auf den Mundart-Pop. «Mundart, weil ich mich dort am besten ausdrücken kann», sagt sie. Alles andere habe sich dann einfach so ergeben.
Inspiration erhält Angelika von vielen Seiten: Ihr erster Song wurde vom Tod ihres Vaters inspiriert – und vom Niesen. «Später waren es dann einfach Inspirationen aus dem Umfeld.» Auch ihre Kinder dienen ihr oft als Muse – «sie spiegeln die Lebendigkeit wieder, die uns Erwachsenen teilweise etwas fehlt».

Als Inspirationsquelle ist für Angelika auch der Garten besonders wichtig. «Ich mag wilde Gärten», sagt die Senslerin. Deshalb habe sie auch selbst einen angelegt. Gleichzeitig dient dieser als Zuhause für die Hühner. «Diese Idylle schenkt mir sehr viel Inspiration.»
Diese braucht sie auch dringend, die Produktion eines Albums ist nicht ohne. Wie Angelika auf diese Zeit zurückblickt: «Sehr intensiv, aber wunderschön.» Am Anfang brauche es die kreative Phase – «der Song, der in der stillen Kammer entsteht», sagt Angelika. Den Zeitplan hier kann man nicht bestimmen. «Es kommt, wenn es kommt.»
Songs bei Ritschi produziert
Nach dem ersten Entwurf geht es dann ans Aufnehmen. Angelika nimmt ihre Songs meistens zuerst bei sich zu Hause auf, dann geht sie erst ins Studio. Diesen Teil liebt sie genau so sehr wie das Songwriting: Den Gesang und die verschiedenen Instrumente zu kombinieren – «das macht eben auch Spass», sagt Angelika. Hat man alles aufgenommen, muss man nur noch Mischen und «Mastern». «Das gibt dann noch den Feinschliff.» Das Album durfte sie bei Ritschi produzieren. Von ihm erlernte sie auch die «Basics des Songwritings» und konnte zum ersten Mal «Studioluft schnuppern».

Einen festen Tagesablauf hat Angelika nicht – kann sie gar nicht haben. Gewisse Tage seien fix, «ich bin ja auch noch berufstätig und vor allem auch Mutter und Hausfrau». So seien die Tage nicht wirklich planbar. Neben dem «Haushalt und dem Management der Kinder» habe sie zwischendurch vielleicht auch mal Zeit, «schnell» einen Song zu schreiben. Aber auch, wenn sie teilweise nur nebenbei Musik machen kann: «Im Herzen nimmt die Musik schon einen grossen Platz ein.»
Auftritte macht Angelika vor allem an Privatanlässen. «Ich mag die kleine Bühne und bin gerne in einem geschützten Rahmen», sagt Angelika. Als nächstes geplant sei beispielsweise ein Auftritt im Zusammenhang mit einer Lesung geplant. Wann die Plattentaufe des Albums stattfindet, ist noch nicht klar. Angelika ist allerdings bereit dafür: «Ich habe auch schon meine Leute, die ich dafür brauche, bereit.»
«Songwriting und Komponieren macht mir ganz viel Spass»
Was erwartet Angelika neben der Plattentaufe sonst noch in der Zukunft? «Auf jeden Fall werde ich nebenbei noch Auftritte machen.» Dabei freue sie sich auf den Sommer, «da man jetzt ja auch wieder mehr machen kann». Auch möchte sie weitere Lieder produzieren: «Mir macht das Songwriting und Komponieren ganz viel Spass.»

Zudem würde sie gerne noch mehr Sachen ausprobieren, beispielsweise ihren Gesang mit anderen Instrumenten zu kombinieren. «Bei einem Lied auf dem Album habe ich zum Beispiel ein Schweizer Örgeli hinzugezogen.» Auch wenn sie Mundart-Pop und nicht Volksmusik macht: «Ich finde diese Kombination toll.» Vorerst ist sie jetzt aber einfach mal auf das Album gespannt.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf jungfrauzeitung.ch