Sanierung der Mauer in Oberhofen sollte sich nicht negativ auswirken


Seit Jahren kämpft Thun mit dem Verkehrsproblem am rechten Seeufer. Nun könnte sich das Problem allerdings noch vergrössern: Eine Mauer muss saniert werden.

Autos stehen in einer langen Schlange und kommen kaum vorwärts – kein seltenes Bild am rechten Thunerseeufer. Seit Jahren kämpfen die Menschen dort mit Verkehrsproblemen. In der Gemeinde Oberhofen muss nun eine Mauer saniert werden. Wird dadurch die Situation noch verschlimmert?

Die Arbeiten dauern vom 14. Februar bis voraussichtlich am 12. August, wie Markus Wyss, Kreisoberingenieur der Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern auf Anfrage dieser Zeitung sagt. «Voraussichtlich am 12. August wird die einspurige Verkehrsführung auf der Staatsstrasse abgeschlossen sein.» 

Betonmauer ersetzt alten Teilbereich

Der Grund für die Sanierung ist klar: «Durch den natürlichen Alterungsprozess sind im Laufe der letzten Jahre Deformationen im oberen Teil der Mauer aufgetreten.» Immerhin ist sie auch schon 70 Jahre alt. Konkret habe sich die Krone in horizontaler Richtung bewegt – seit 2019 um fünf bis acht Millimeter pro Jahr, erklärt Wyss.

Auf der Mauer in Oberhofen wächst ein Stück Moos.

Der obere Bereich werde nun um maximal zwei Meter abgebaut, wie Wyss ausführt. Dann werde dieser Bereich mit einer verkleideten Betonmauer ersetzt. Diese wiederum sollen durch Mikropfähle gestützt werden. «Gleichzeitig ersetzt die Gemeinde auf dem Ländteweg die Druckwasserleitung und die Strassenentwässerung.»

Für Oberhofens Gemeindepräsident Philippe Tobler stellt die Sanierung ein Problem dar: «Ich gehe von mehr Stau aus respektive der Ausweichverkehr wird die Quartiere der gemeinden Oberhofen und Hilterfingen belasten.» Das «Nadelöhr am Thunersee» werde dadurch nur noch verschlimmert.

Wyss sieht das allerdings anders: «Die Baustelle liegt weit ausserhalb des Bereichs, in dem auf der Hofstettenstrasse in Thun Staus auftreten.» Die Einspur-Lösung sei ungefähr 180 Meter lang und werde mit einer Lichtsignalanlage gesteuert. Bei Bedarf wird auch der Verkehrsdienst eingesetzt. «Die Baustelle wird im Normalfall dank ihrer kurzen Länge keinen – zeitlich gesehen – längeren Rückstau auslösen. Während den Arbeiten werde der Ländteweg gesperrt. Für die Anwohner bedeute dies, dass sie «eine andere Route nehmen müssen, um auf die Staatsstrasse zu gelangen».

Druckwasserleitung wird erneuert

Aber hätte der Kanton mit der Sanierung nicht warten können, bis sich das Stauproblem etwas gelöst hat? Für Wyss ist die Antwort klar Nein: «Der Zustand der Mauer lässt ein längeres Hinausschieben der Instandsetzung nicht zu.» Auch müsse ein solches Projekt auf die Finanzplanung der Gemeinde und des Kantons abgestimmt werden.

Hier werden schon bald Bauarbeiten stattfinden.

Die Sanierung bringt zudem weitere positiven Aspekte mit sich: «Zum einen erlaubt die Sanierung der Mauer insbesondere die Erneuerung des Ländtewegs.» Im Bereich der Mauer werde diese – sowie die Druckwasserleitung und die Strassenentwässerung – wieder «neuwertig sein und mehrere Jahrzehnte Bestand haben». Dasselbe gelte auch für die Stützmauer selbst.

Probleme sieht Wyss bisher keine: «Bautechnische Probleme sollen sich keine ergeben.» Allerdings könnte sich ein regnerischer Sommer wie im Jahr 2021 negativ auf die Bauarbeiten auswirken. So könnten diese zu Verzögerungen führen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf jungfrauzeitung.ch.

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