Schäli: «Das Team ist extrem zusammengewachsen»


North6 – die Nordwände der Alpen neu entdecken. Das wollten Roger Schäli und Simon Gietl. Das Ziel ist klar: Sechs Gipfel sollen nacheinander so schnell wie möglich bestiegen werden. Nun haben sie auch den letzten hinter sich gebracht. Roger Schäli aus Goldswil hat mit dieser Zeitung über seine Erlebnisse gesprochen.

Nach 17 Tagen ist ihre Reise endlich zu Ende. Roger Schäli und Simon Gietl haben die letzte Besteigung der North6-Challenge erfolgreich gemeistert. Das ganze Team freut sich über das «Happy End». Ein Jahr Vorbereitungszeit brauchten sie für das Projekt, sagt Roger Schäli, Goldswiler Profikletterer, gegenüber dieser Zeitung. Ein Jahr, alles für diese 17 Tage. Die Stimmung nach dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt ist super: «Das Team ist extrem zusammengewachsen.»

Schäli: «Das Team ist extrem zusammengewachsen»

North6 – die Nordwände der Alpen neu entdecken. Das wollten Roger Schäli und Simon Gietl. Das Ziel ist klar: Sechs Gipfel sollen nacheinander so schnell wie möglich bestiegen werden. Nun haben sie auch den letzten hinter sich gebracht. Roger Schäli aus Goldswil hat mit dieser Zeitung über seine Erlebnisse gesprochen.

Nach 17 Tagen haben Schäli und Gietl den letzten Gipfel erklummen. Foto: John Thornton

Nach 17 Tagen ist ihre Reise endlich zu Ende. Roger Schäli und Simon Gietl haben die letzte Besteigung der North6-Challenge erfolgreich gemeistert. Das ganze Team freut sich über das «Happy End». Ein Jahr Vorbereitungszeit brauchten sie für das Projekt, sagt Roger Schäli, Goldswiler Profikletterer, gegenüber dieser Zeitung. Ein Jahr, alles für diese 17 Tage. Die Stimmung nach dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt ist super: «Das Team ist extrem zusammengewachsen.»Thornton

Die North6: Das sind der Petit Dru (3733 Meter), der Grand Jorasses (4208 Meter), das Matterhorn (4478 Meter), der Eiger (3967 Meter), der Piz Badile (3308 Meter) und die Grosse Zinne (2999 Meter). Die Challenge: Die sechs Nordwände so schnell wie möglich nacheinander besteigen.

«Muss einfach eines nach dem anderen machen»

Die letzte Wand – der Grand Jorasses – war dabei klar das Highlight, sagt Schäli. Verständlich: Auf dem ersten Gipfel sieht man vor seinem inneren Auge noch die weiteren Besteigungen vor sich. Schäli: «Man muss einfach eins nach dem anderen machen.» Ansonsten werde die ganze Challenge zu anstrengend. Dabei habe auch motiviert, dass der Anfang so erfolgreich verlief. Schäli und Gietl fühlten sich «wie in einem Rennen».

Die beiden kennen sich schon länger – vor zwölf Jahren haben sie ihren ersten gemeinsamen Gipfel bestiegen. «Wir funktionieren unglaublich gut zusammen», sagt Schäli. Natürlich nerve man sich zwischendurch, das sei normal. «Im Keller war die Laune allerdings nie.»

Roger Schäli und Simon Gietl verstanden sich nach ihrer gemeinsamen Challenge bestens. Foto: John Thornton

Auch, wenn die Aussichten nicht immer ganz positiv waren. Besonders der Petit Dru war nicht einfach: «Die Wetterverhältnisse waren sehr schlecht.» Als sie die Besteigung starteten, war der Berg noch immer eingeschneit.

Doch warum tut man sich eine solche Tortur überhaupt an? Der Mensch habe ein «Grundbedürfnis, sich weiterzuentwickeln», meint Schäli. Auch er will sich in seinem Leben immer wieder neue Ziele setzen – das gebe «seinem Leben einen Sinn».

Und: «Für mich ist es gar nicht ein so aussergewöhnliches Ziel.» Er habe sich schon immer für die Nordwände der Alpen interessiert. Bereits zuvor setzte er sich Ziele, beispielsweise alle Nordwände in einem Winter zu besteigen. Nun habe er sich gefragt, wie schnell man alle nacheinander bezwingen könne.

Nach den vielen Nordseiten geht es nun in den Süden

Der Weg zwischen den Bergen wurde dabei jeweils mit dem Rennrad zurückgelegt. Nur drei Schlechtwettertage dienten den beiden Sportlern als Pause. Erholen kann sich Schäli erst jetzt – dafür aber richtig.

Schäli tankt nächste Woche etwas Sonne im griechischen Kalymnos. «Nach so vielen Nordseiten tut die Sonne gut», meint er. Zudem müsse nach so viel physischem und mentalem Stress auch der «Körper und die Seele etwas gepflegt» werden.

Ganz ohne Sport kann er die Ferien jedoch nicht verbringen. Die griechische Insel ist ein Paradies für Kletterbegeisterte. «Klettern ist Teil meines Lebens», sagt Schäli. Zudem könne der Sport trotz Anstrengung auch sehr erholend sein.

Allzu lange sollen die Ferien aber nicht genossen werden, die nächste Challenge wartet schon: Im Januar will Schäli eine Traverse in Patagonien, Südamerika klettern. Die Traverse folgt einem ganzen Felsmassiv und geht über acht Gipfel.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf jungfrauzeitung.ch.

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